Gesellschaft
Nachtrag zum 3. OktoberEin Bürger zweiter Klasse
Ich war schon immer etwas arrogant. Und wenn jemand etwas arrogant ist, dann ist er rundum arrogant; etwas arrogant geht so wenig wie etwas schwanger. Und ich habe mich in den letzten über 30 Jahren leider nicht geändert: Ich trug und trage die Nase so hoch, dass mich der Gestank des wimmelnden, faulenden, gärenden Ost-West- oder Ost-Ost- oder West-Ost-Schlamms nicht erreichte.mehr...
4 min.
Kultur
Lieber ThomasThomas allein auf der Welt
Der Film über den Dichter Thomas Brasch als fiktiver Figur beginnt literarisch. Erst wird ein nackter Frauenkörper mit Filzstift vollgeschrieben (im Traum), dann wird die sechste Strophe seines Textes „Papiertiger“ aus dem Buch „Kargo“ von 1977 komplett aus dem Off rezitiert und eingeblendet.mehr...
12 min.
Kultur
Ich war neunzehnFremd in der Heimat
Es gibt sie (leider), die vergessenen Filme, kleine Kostbarkeiten, wichtige Filme, die dem – wie man so schön sagt – „kollektiven Gedächtnis“, wenn es denn so etwas geben sollte, „entlaufen“ sind. Konrad Wolfs „Ich war neunzehn“ aus dem Jahr 1968 ist eine solche Kostbarkeit – eine DEFA-Produktion, aber kein Parteifilm, kein Streifen, der vor allem Linientreue präsentiert, auch wenn der berühmte Ernst Busch an einer Stelle ein „Kampflied der Arbeiterklasse“ darbietet.mehr...
7 min.
Kultur
BettinaLeben im Exil
Von der ersten Minute an ist klar: Hier weiss ein Filmemacher um seine Mittel. Der Berliner Mauerpark im weichen Licht eines Sommerabends, wo einst die Mauer stand, hier geht es spontan zu, privat und öffentlich zugleich.mehr...
7 min.
Prosa
Roman von Eckhard MiederDie im Regenbogen wohnten (Teil 6)
Werner Kotte und Christa Schaffner sassen auf dem Ecksofa, auf dem flachen Tischchen vor sich Wal- und Haselnüsse in einer Schale und roten Wein in den Gläsern, und schauten fern. Das Arrangement dieses Abends: Altvertrautes Paar gibt sich seiner liebsten Abendbeschäftigung hin – dem Fernsehen.mehr...
122 min.
Prosa
Roman von Eckhard MiederDie im Regenbogen wohnten (Teil 4)
Die Wohnung unterm Dach war knüppeldickvoll: voller Menschen, voller Zigarettenqualm, voller Teller und Gläser und voll mit Papieren. Albert griff sich einen Stuhl und setzte sich in eine Ecke, abseits des langen Tisches, um den herum ein Dutzend Disputanten sassen. Victoria hatte, grade führte sie das Wort, kurz innegehalten und ihm zugenickt – schon ging das Palaver weiter.mehr...
88 min.
Kultur
Die Legende von Paul und PaulaEinstürzende Altbauten
Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich Honecker, höchstpersönlich liess es sich nicht nehmen, die Geschichte von Paul und Paula einer genauen Prüfung auf Linientreue zu unterziehen. Zusammen mit etlichen Funktionären des Parteiapparates und staatlicher Stellen beäugte er – neben 400 „normalen“ Bürgern der Deutschen Demokratischen Republik – Heiner Carows Machwerk.mehr...
9 min.
Prosa
Roman von Eckhard MiederDie im Regenbogen wohnten (Teil 3)
Was sich danach abspielte, war wie ein Sportkrimi. Die Gäste setzten nun erwartungsgemäss alles auf eine Karte. Und auch jetzt – oder gerade jetzt – bewies unsere Elf mit besonnenen Aktionen die Fähigkeit, sich von einer Weltklasse-Elf nicht mehr überraschen zu lassen.mehr...
133 min.
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